Ausgabe Juni 2024

Inhalte:

Projekt „Gründungsregion Goslar“

WiReGo zieht Zwischenbilanz im Wirtschaftsausschuss des Landkreises

Das Gründungszentrum auf dem TU-Campusgelände: Eines der verwirklichten Projekte

Im September 2019 hat der Landkreis Goslar nach einer längeren konzeptionellen Vorarbeit durch die WiReGo den Startschuss für das Projekt „Gründungsregion Goslar“ gegeben. Hinter diesem Projekt verbergen sich wiederum etliche Teilprojekte, die in Summe das Ziel verfolgen, die Gründungsbedingungen im Landkreis Goslar nachhaltig zu verbessern.

In der letzten Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Landkreises Goslar am 28. Mai hat Dr. Aßmann, Geschäftsführer der WiReGo, eine Zwischenbilanz zum Projektfortschritt gezogen. Diese fällt durchwachsen aus. Zwar konnten einige der Projektideen sehr erfolgreich umgesetzt werden. Dies trifft bspw. auf das Gründungszentrum auf dem Campusgelände der TU Clausthal zu. Dieses ist im September 2022 eröffnet worden und weist nach nicht einmal zweijähriger Laufzeit fast Vollauslastung auf. Aber auch die geplante finanzielle Aufstockung des bereits bestehenden Förderansatzes „Beteiligungsfonds Region Goslar“ konnte schnell umgesetzt werden. Nun können innovative Gründungen, aber auch innovative Vorhaben im Mittelstand, mit bonitätsverbesserndem Eigenkapital in Höhe von immerhin 30.000 € unterstützt werden. Ein wertvoller Beitrag, um die mitunter hohe Finanzierungshürde bei Banken zu überspringen.

Weitere Teilprojekte konnten auf den Weg gebracht werden, wenngleich weiter intensiv an diesen gearbeitet werden muss. Dazu gehört bspw. das Teilprojekt „Gründungsakademie“ mit der Veranstaltungsreihe „Ready to Entrepreneurship/Intrapreneurship“. Hier geht es darum, Gründungsinteressierten nicht nur Gründungswissen zu vermitteln, sondern sie dabei zu unterstützen, eine ganzheitliche unternehmerische Persönlichkeit zu entwickeln, um für die Herausforderungen einer Selbstständigkeit gewappnet zu sein. Zudem wurde in einem weiteren Teilprojekt intensiv daran gearbeitet, über aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Thema Selbstständigkeit zu sensibilisieren und zu begeistern. Dazu wurden regelmäßige Berichterstattungen über erfolgreiche Gründungen und der Versand von informativen Gründungsnewslettern und Social Media Posts etabliert. Flankierend dazu wurde zwecks Wiedererkennung all dieser Aktivitäten ein einheitliches Corporate Design erarbeitet. Schließlich konnte auch das Gründungsportal Region Goslar etabliert werden, zu finden unter www.gruenden-region-goslar.de. Hier handelt es sich um eine Internetseite, die umfassend u.a. über das Gründungsgeschehen im Landkreis Goslar, anstehende Veranstaltungen, Orte zum Gründen, relevante Ansprechpartner sowie Förderoptionen informiert. In diesem Portal integriert ist zudem eine digitale Austauschplattform. Die sogenannte „Pinnwand“ erlaubt es allen am Thema Gründung interessierten Akteuren, nach erfolgter Registrierung über Gesuche oder Angebote miteinander in Kontakt zu treten. Eine ideale Ergänzung zum regelmäßig von der WiReGo organisierten (analogen) Gründungsstammtisch, bei dem sich zunächst erfolgreiche Gründungen präsentieren und anschließend die Teilnehmer in den persönlichen Austausch gehen können.

Allerdings konnten andere Projektideen vom Projekt „Gründungsregion Goslar“ aus verschiedenen Gründen (bislang) nicht umgesetzt werden. Dies gilt bspw. für den Ansatz, an der TU Clausthal dauerhaft eine Professur für Unternehmertum einzurichten. Aber auch die Idee, einen Innovationswettbewerb zu etablieren, bei dem besonders innovative und erfolgversprechende Geschäftsideen für die Öffentlichkeit wahrnehmbar ausgezeichnet werden, konnte bislang nicht verwirklicht werden. Schließlich ist es bislang auch noch nicht gelungen, Schüler aus den Schulen der Region verstärkt über entsprechende Bildungsangebote wie bspw. Projektwochen an die Thematik „Unternehmertum und Selbstständigkeit“ heranzuführen.

Entsprechend resümiert Dr. Aßmann in seinem Vortrag beim Wirtschaftsausschuss, dass sich die Gründungsbedingungen im Landkreis Goslar über die letzten Jahre zwar weiter deutlich verbessert haben, aber weiterhin noch viel zu tun sei, um die immer noch vergleichsweise schwache Gründungsdynamik am Standort deutlich zu erhöhen. So müssten die angeschobenen Projekte weiter intensiv betreut werden. Zudem sollten einige der noch nicht realisierten Projekte nochmals auf Umsetzbarkeit hin geprüft werden. Und schließlich: Um die Effektivität des vorhandenen und durchaus hochwertigen Unterstützungsangebots für Gründungen zu erhöhen, müsste das Gründungspotenzial an sich und damit die Nachfrage nach den Unterstützungsangeboten gesteigert werden. Dazu Aßmann abschließend: „Was nützen die besten Angebote, wenn sie nicht nachgefragt bzw. genutzt werden. Die Effektivität der umgesetzten Maßnahmen hängt maßgeblich davon ab, inwieweit es uns in der Region gelingt, Gründungspotenzial zu heben. Hierzu haben wir seitens der WiReGo eine Reihe von neuen Ideen. Aktuell prüfen wir, inwieweit diese umgesetzt werden können“.

 

Ansprechpartnerin bei der WiReGo:
Jean-Marie Aßmann, Tel. 05321/76 706
jean-marie.assmann@wirego.de

WiReGo-Gründungsstammtisch

Das Mentoring-Netzwerk Region Goslar stellt sich vor

Lockerer Austausch mit Snacks und Getränken

Gründungsinteressierte und JungunternehmerInnen trafen sich am 11.06.2024 im Gründungszentrum Clausthal-Zellerfeld zum WiReGo-Gründungsstammtisch. Neben dem Austausch mit Gleichgesinnten standen auch wieder zwei spannende inhaltliche Impulse auf dem Programm.

Zunächst berichtete Dr.-Ing. Gero Frischkorn, Geschäftsführer von MAC Frischkorn e.K., von seinem Weg in die Selbstständigkeit und den Herausforderungen, die er zu meistern hatte. Der Vortrag von Herrn Frischkorn traf auf reges Interesse bei den Teilnehmenden, so dass auch im Anschluss viele Fragen gestellt wurden. Im Anschluss wurde das Mentoring-Netzwerk Region Goslar vorgestellt, das aktive und erfahrene MentorInnen aus der Unternehmenspraxis branchenübergreifend und gezielt mit JungunternehmerInnen und GründerInnen zusammenzubringt und eine länger andauernde und ganzheitliche Unterstützung im Prozess der Unternehmensentwicklung anbietet.

Hierzu berichtete Philipp Haberkorn, Jungunternehmer aus Braunlage, der sich derzeit im Mentoringprozess befindet, über seine bisherigen Erfahrungen. Nach seiner erfolgreichen Gründung habe er nach einem Coaching gesucht, idealerweise bei jemandem, der aus seiner Branche stammt. Nachdem er auf einem früheren Gründungsstammtisch auf das Netzwerk aufmerksam gemacht wurde, hat er sich für ein Mentoring beworben. Nach einem Erstgespräch mit den ihm zugewiesenen Mentoren seien sich alle sofort einig gewesen, den Mentoring-Prozess zu starten. Herr Haberkorn betont, dass er im Rahmen des Prozesses viel gelernt habe. Insbesondere, dass „nicht immer alles so toll ist, wie er dachte“. Die Kommunikation sei immer sehr respektvoll und konstruktiv gewesen.  Das bestätigten auch die anwesenden Mentoren, die Herrn Haberkorn begleiten. „Ich bin neugierig und habe deshalb vieles hinterfragt“ berichtet ein Mentor. Der zweite Mentor ergänzt, dass er zwar überhaupt keine Branchenkenntnis im Bereich Werbung und Grafik habe, aber durch seine berufliche Erfahrung durchaus effektiv als „Sparring-Partner“ im Rahmen des Coaching-Prozesses agieren kann. „Der Aufbau der Unternehmen ist immer derselbe und auch die Herausforderungen ähneln sich sehr“.  Auch zu diesem Vortrag hatten die Teilnehmenden viele Fragen.

Abschließend ging es dann in großer Runde bei Snacks und Getränken in den Erfahrungsaustausch. Frau Lorenz von der WiReGo zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf des Abends und freut sich auf weitere Bewerbungen für das Mentoring-Netzwerk. Lorenz zum Ziel des Netzwerks: „Das Mentoring-Netzwerk wurde gegründet, um GründerInnen und JungunternehmerInnen nach der Gründung bei praktisch-operativen Fragen oder strategischen Weichenstellungen für einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten zu begleiten.“ Das Angebot ist kostenlos. Wer Interesse an einem Coaching hat, findet entsprechende Bewerbungsunterlagen unter folgendem Link: Mentoringnetzwerk - WiReGo

Ansprechpartnerin bei der WiReGo:
Julia Lorenz, Tel. 05321/76 707
julia.lorenz@wirego.de

Mit einer Innovation zurück in die Steinzeit

Gründungsehepaar entwickelt mineralisches, nicht brennbares Papier

Mit einem Augenzwinkern betont Christian Mühl die „Rückbesinnung auf die Steinzeit“ dank seiner Geschäftsidee. Das Papier, das nicht brennt, basiert auf einem mineralischen Gemisch. Wird es sich zu einem neuen Standard entwickeln, könnte wie vor vielen tausend Jahren quasi wieder auf Stein geschrieben werden – sofern es nicht nur als Brandschutz und Wärmedämmung genutzt wird.

Als Diplom-Ingenieur und Sachverständiger für Brandschutz war Christian Mühl 45 Jahre in München tätig, eher er in seine Heimatstadt Bad Lauterberg im Harz zurückkehrte. In einem Alter, wo andere an Ruhestand denken, verfolgt er seine Idee der Herstellung von nicht brennbarem Papier. Mit Blick auf den Brandschutz wäre das eine Revolution und könnte relativ einfach zu deutlich mehr Sicherheit in Gebäuden führen. Die Idee ließe sich auch auf Schaumstoff und andere sonst leicht entzündliche Stoffe ausweiten. Unterstützt wird er von seiner Ehefrau, die ihm als Laborantin zur Seite steht. Als potenzielle Nachfolgerin ist die älteste Tochter bereits in die Geschäftsgeheimnisse eingewiesen.

Nach Gesprächen an Unis in München, Braunschweig und Clausthal-Zellerfeld hat Christian Mühl in Paderborn mit Prof. Dr. Wolfgang Bremser einen findigen Mitstreiter gefunden. In einer Entwicklungsgruppe wurde ein Prototyp des Materials auf universitärer Ebene entwickelt. Mit der Mühl Engineering Systems GmbH (MES) wollen sie zusammen mit weiteren Gesellschaftern der Idee des „MinPier“ Flügel verleihen.

Christian und Elisabeth Mühl sind mit ihrer neuen Firma als Mieter in das Gründungszentrum in Clausthal-Zellerfeld eingezogen.
Ein Muster des nicht brennbaren Papiers. Die Erfindung durch Christian Mühl könnte auch für Brandschutz und Wärmedämmung neue Perspektiven eröffnen.

Dank des Kontakts zu Dr. Markus Reinhold, Technologie- und Innovationsberater der WiReGo, und Samet Kibar, Manager des Gründungszentrums Clausthal-Zellerfeld (GrüZ), gehören Mühls seit 1. Januar 2023 zu den Mietern im Gründungszentrum. „Für uns ist der Standort direkt neben den Instituten, die wir brauchen, ein echter Glücksfall“, äußert sich Christian Mühl begeistert. Im GrüZ belegt er den - nach seinen Aussagen - schönsten Raum. Mit der Nähe zu den Instituten der TU Clausthal und der MAC Frischkorn e.K. direkt im GrüZ gegenüber, ergeben sich unerwartete Synergien.

In Clausthal soll das bisher nur auf universitärer Ebene entwickelte Produkt auf einen vorindustriellen Maßstab skaliert werden. Erster Meilenstein wird der Abschluss der Entwicklung der Grundsubstanz und die planbare Ausbringbarkeit bis Ende des Jahres sein. Einen Prototyp hat die Hochschule für Papiertechnik in München bereits erstellt. Neben der Validierung der Rezeptur ist auch die Umweltverträglichkeit ein wichtiger Aspekt für die weitere Entwicklung. Bereits im Rahmen der Forschung zeigt sich, dass das neuartige „MinPier“ bei der Herstellung rund 6-fach weniger Energie für die Trocknung benötigt als herkömmliches Papier. Auch beim Recycling zeigt sich ein positiver Nebeneffekt: Geschreddert wird das „MinPier“ zum Gartendünger.

Auf universitärer Ebene sieht sich Christian Mühl gut unterstützt. So hat ein der Uni Freiberg nahestehendes Maschinenbauunternehmen signalisiert, die Anlage zur Fertigung einer 60cm breiten kontinuierlichen MinPier-Bahn zu bauen. Nun gilt es, auch aus der Wirtschaft Partner zu finden, die die industrielle Herstellung mit übernehmen. Mit einer besonderen Verfahrenstechnik soll das nicht brennbare „MinPier“ produziert werden. Ein Gebrauchsmusterschutz besteht, das Patent zur Herstellung ist angemeldet und die Idee hat großes Erfolgspotenzial. Bleibt abzuwarten, wann „MinPier“ Marktreife erlangt.

Gründungsregion Goslar

Jetzt auch auf Social-Media Plattformen vertreten

Die Gründungsregion Goslar ist ab sofort auch auf den Social-Media Plattformen Instagram und Facebook vertreten. Unter dem Motto "Gründen im Landkreis Goslar" werden wir dort regelmäßig über aktuelle Themen rund um das Thema Gründung berichten, auf Veranstaltungen hinweisen und spannende Gründungsgeschichten veröffentlichen.

Wer auf dem Laufenden bleiben und spannende Einblicke in das Gründungsgeschehen der Region erhalten möchte, folgt uns auf Instagram unter @gruendungsregion_goslar und auf Facebook unter „Gründungsregion Goslar“.

Wir freuen uns auf den Austausch mit Gründungsinteressierten und Jungunternehmen der Region und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

 

Ansprechpartnerin bei der WiReGo:
Katrin Breit, Tel. 05321/76 702
katrin.breit@wirego.de

Tipp: Fachkräfteberatung für junge Unternehmen

In einer äußerst schnelllebigen und vom steten Wandel geprägten Zeit müssen Unternehmen immer wieder Antworten auf neue Herausforderungen finden. Unternehmen benötigen engagiertes Personal, um wettbewerbsfähig zu sein und sich zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.

Doch die Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften stellt viele Unternehmen unterschiedlichster Branchen vor große Herausforderungen, teilweise verursacht durch den demografischen Wandel und den Prozess der Digitalisierung. Bund und Länder bieten inzwischen vielfältige Programme zur Unterstützung in den Bereichen Personalmarketing, Employer Branding, Recruiting oder auch Halten und Binden von Fachkräften durch Weiterbildungsmöglichkeiten an. Damit Arbeitgeber im Landkreis Goslar schneller die passenden Lösungen für Ihre Situation finden, bietet die Wirtschaftsförderung Region Goslar Gmbh & Co. KG (WiReGo) Unternehmen eine auf sie zugeschnittene Fachkräfteberatung an. Dabei informiert WiReGo Unternehmen über unterschiedliche Programme, die sowohl Auszubildende als auch Fachkräfte und ungelernte Kräfte berücksichtigen.
Die Beratung der WiReGo erfolgt individuell und ist kostenfrei.

 

Deine Ansprechparterinnen

Jean-Marie Aßmann

Telefon 05321 / 76 706
E-Mail jean-marie.assmann@wirego.de

Bozhena Bachmann

Telefon 05321 / 76 714
E-Mail bozhena.bachmann@wirego.de

Veranstaltungen für Gründungsinteressierte und UnternehmerInnen

Gründungsseminare

Newkammer in Seesen (Poststraße 14, 38723 Seesen)

Die Veranstaltungsreihe für ExistenzgründerInnen und JungunternehmerInnen, bestehend aus 5 Modulen, wird am 08. August 2024 nach einer kurzen Sommerpause in der  fortgesetzt.

08.08.2024, 17:00 Uhr - Modul 1: Einstieg in die Gründung
15.08.2024, 17:00 Uhr - Modul 2: Planung einer Gründung I
22.08.2024, 17:00 Uhr - Modul 3: Planung einer Gründung II
26.08.2024, 17:00 Uhr - Modul 4: Realisierung einer Gründung
02.09.2024, 17:00 Uhr - Modul 5: Gründung und Steuern

Workshop „Herausforderungen in der Selbstständigkeit“

Landkreis Goslar (Klubgartenstraße 6, 38640 Goslar, Raum 0102)

Frau Colantoni nutzt ihre Erfahrungen als Achtsamkeitstrainerin um Strategien für konstruktive „Problemlösungen“ zu erläutern. Sie gibt Tipps zum Frustabbau und wie man die eigene Stimmung in schwierigen Situationen verbessern kann, um handlungsfähig zu bleiben. Auch die Angst vorm Scheitern wird behandelt, wie man Rückschläge einplanen kann oder diese sogar als Chance erkennt.

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