Positive Leadership: Raus aus dem Jammertal
Was ist zu tun, wenn im Team eine negative Grundstimmung herrscht? Wie lässt sich zielführend und hilfreich mit evtl. sogar vorgesetzten Bedenkenträgern kommunizieren? Was macht gute Führung aus und wie können die Ansätze der Positive-Psychologie unterstützen?
Auf diese und weitaus mehr Fragen wusste Trainerin Claudia Colantoni Ende Oktober Antwort zu geben. Beim Workhsop „Positive Leadership“ der Gründungs- und Innovationsakademie Goslar kamen acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, um ihre Führungskompetenz auszubauen. Dabei stand nicht nur die Führung von Teams im Mittelpunkt. Denn nur wer sich selbst gut führt und wertschätzt kann auch andere gut führen.
Zunächst sorgte Claudia Colantoni für eine Definition und Abgrenzung der positiven Psychologie. In der durch Martin Seligmann, einem US-amerikanischen Psychologen begründeten „Positive Psychologie“, stehen die Stärken eines jeden Einzelnen im Mittelpunkt. „Was wäre, wenn wir damit aufhören würden, Menschen passend zu machen?“ ist eine der Leitfragen, die viele traditionellen Denkweisen ins Schwanken bringt. Mit Blick auf die Arbeitswelt bedeutet dies beispielsweise, die eigenen Mitarbeitenden in einer Position bringen, in der sie möglichst häufig ihre Stärken ausleben können. Das wirkt sich sowohl auf die Effizienz als auch auf den Krankheitsstand positiv aus. Gleichzeitig ist es wichtig, diesen Ansatz nicht mit dem positiven Denken zu vermengen. Beim positiven Denken wird gern Negatives ausgeblendet und „schöngeredet“. In der positiven Psychologie werden Probleme und Herausforderungen gesehen und aktiv, positiv angegangen.
Wichtig für eine nachhaltig positive und effizientere Führung:
- Fokus auf Stärken und Wachstumschancen legen:
Wenn ich in die Stärke investiere, werde ich grandios. Investitionen in Schwächen bringen maximal Mittelmaß. - Bei negativen Veränderungen schauen, welche Ursache diese haben könnten:
Seit wann ist eine Veränderung da? Was war vorher anders? - Auch kleine Erfolge feiern/anerkennen:
Wochenrückblick mit den erfolgreichen Momenten der Mitarbeitenden – kann später auch als Basis für Mitarbeitergespräche dienen.
Auch wenn ein Ziel nicht erreicht wurde, kann die Anstrengung des Teams gefeiert werden (bspw. wenn äußere Faktoren das Erreichen verhinderten). - Entscheidungsfreiheit und Handlungsspielraum bieten
- Keine Lästereien im Team zulassen
- Wertschätzung
Die Ausstattung des Arbeitsplatzes oder ein freundlich gestalteter Sozialraum gehören hier mit dazu.
Der 4,5-stündige Workshop war gefüllt mit zahlreichen Übungen und Teamaufgaben, die verdeutlichen, wie die positive Psychologie im Arbeitsalltag angewendet werden kann. Und wie bedeutende es ist, auch die kleinen positiven Dinge anzuerkennen und wertzuschätzen. Der Workshop war von einer vertrauensvollen Atmosphäre und einer großen Offenheit in der Gruppe geprägt. Mit neuen Ideen und neuem Elan verließen die Teilnehmenden den Raum, um (hoffentlich) bereits in den nächsten 72 Stunden die ersten Gedanken für sich oder das Team umzusetzen.
