Selbst ist die Mama
Mutter sein ist häufig ein Fulltime-Job. Und gleichzeitig wollen sich Frauen auch weiterhin beruflich verwirklichen – abgesehen von finanziellen Erfordernissen. Wie sich Familie und Beruf im Rahmen einer Selbstständigkeit vereinbaren lassen, welche Konzepte aufgehen können und wo interessierte Eltern Unterstützung finden, liest du in diesem Beitrag.
Wichtig: Natürlich richten sich diese Informationen auch an die Väter unter euch, die Familie und Selbstständigkeit vereinbaren wollen!
Lena Katharina Haspel, zweifache Mutter und selbstständig mit Haspel Coaching, bezieht hier klar Position: „Für Eltern kann Selbstständigkeit eine echte Chance sein, Beruf und Familie nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Schon im Businessplan lohnt es sich, Wege zu finden, wie Einkommen, Kinderbetreuung und Partnerschaft gut zusammenpassen. Die hilfreiche Leitfrage dazu: Wie werde ich meine eigene Top-Arbeitgeberin?“
Die Selbstständigkeit mit Familie ist eine Herausforderung. Doch es gibt Konzepte, die aufgehen und die sich manchmal auch ganz von alleine entwickeln. So ist es Tabea Eschmann ergangen. Die dreifache Mutter aus dem Oberharz hat ihre Ausflüge und Erlebnisse mit ihren Kindern via Instagram geteilt. Gestartet ist sie mit 89 Followern auf ihrem Privataccount. Nachdem Anfang des Jahres die ersten Reels (kurze Videos) enorme Reichweite erzielten, schossen die Follower-Zahlen in die Höhe. Ihr Account „Harz_Mama“ zählt mittlerweile mehr als 23.000 Fans. Erste Produktkooperationen sorgen für Einkünfte, so dass die Grundschullehrerin in Elternzeit ein Kleingewerbe gründete. Ihr Mann ist ebenfalls selbstständig und so können sie sich gegenseitig recht flexibel unterstützen. Und wie geht es nach der Elternzeit mit der Harz Mama weiter? Tabea wird ihre Leidenschaft für den Harz in ihrer Freizeit weiterleben und weiterhin als Harz Mama aktiv sein. Ganz nach ihrem Motto: „Lass deine Träume zu neuen Zielen werden.“
Von Müttern (oder Vätern), die sich neben der Familienbetreuung mit dem Wunsch einer Selbstständigkeit beschäftigen, ist Kreativität gefordert. Das Geschäftsmodell muss zum aktuellen Lebensplan passen. Da gibt es die Möglichkeit, sich mit anderen Partnerinnen und Partnern zusammenzutun. Wer beispielsweise ein Frühstückscafé betreiben möchte, findet vielleicht Gleichgesinnte, um die Idee gemeinsam umzusetzen. Wenn mehrere Eltern an einem Strang ziehen, lassen sich Öffnungszeiten und Familienanforderungen durchaus synchronisieren.
Und auch das Wechselmodell, also eine gleichmäßige Verteilung der Kinderbetreuungszeit, kann für Alleinerziehende eine Chance bedeuten. Für Katrin Streich von Pura Vidya schafft dieses Modell erst die Möglichkeit, dass sie sich auf diese Weise beruflich verwirklichen kann. „Ich widme mich wechselweise meiner Familie und meinen Kunden zu 100 Prozent“, beschreibt sie ihre Situation. „Dank einer exakten Planung und absoluter Zuverlässigkeit beider Elternteile haben wir einen tollen Weg gefunden, um Familie und Beruf bestens zu verbinden.“
Interessierte Mütter, die ihre Ideen verwirklichen wollen, finden u.a. Unterstützung in der Kompetenzstelle Familie und Wirtschaft Landkreis Goslar und beim Netzwerktreffen für selbstständige Frauen der VHS.
